Deutscher Meister 2020
Mit Flick kam die Wende
Die Saison 2019/20 geht als die "Corona-Saison" in die Bundesliga-Geschichte ein. Aufgrund der Corona-Pandemie mußte die Saison im Frühjahr für ca. 2 Monate unterbrochen werden. Aber auch diese Zwangspause konnte den FC Bayern auf dem Weg zur 30.Meisterschaft nicht aufhalten. Aber der Reihe nach.
Nach der Vorsaison gab es beim FC Bayern einen kleinen personellen Umbruch. So verließen u.a. die Legenden Franck Ribery und Arjen Robben, die eine ganze Ära im Verein geprägt hatten, den Verein. Auch Rafinha und James Rodriguez verabschiedeten sich.
Im Gegenzug kamen Neuzugänge wie u.a. Benjamin Pavard, Lucas Hernandez und dann später auch noch Ivan Perisic und Megastar Philippe Coutinho auf Leihbasis zum FC Bayern.
Lucas Hernandez verletzte sich aber in der Hinrunde schwer und fiel lange aus. Auch Philippe Coutinho war nicht die erhoffte Verstärkung. Die Geschichte der Saison schrieben andere, wie Alphonso Davies, der eine überragende Saison spielte, Goalgetter Robert Lewandowski oder auch Thomas Müller.
Die Saison begann schleppend. Nach dem verlorenen Supercupfinale bei Borussia Dortmund kam der FC Bayern am ersten Spieltag trotz drückender Überlegenheit gegen Hertha BSC Berlin nicht über ein 2:2 hinaus. In der Folge fand der FC Bayern aber in die Spur. Es folgte ein 3:0-Auswärtssieg bei Schalke 04 und ein 6:1-Heimsieg gegen Mainz 05. Es folgte ein 1:1 im Spitzenspiel bei RB Leipzig und ein klarer 4:0-Heimsieg gegen den 1.FC Köln. Dann schlich sich aber plötzlich spielerische Magerkost ein und auch die Ergebnisse waren nur noch durchwachsen. Beim Aufsteiger SC Paderborn mühte man sich zu einem 3:2-Sieg, anschließend setzte es die erste Niederlage beim 1:2 daheim gegen die TSG Hoffenheim. Beim FC Augsburg reichte es nur zu einem 2:2 und gegen Aufsteiger 1.FC Union Berlin mühte man sich zu einem 2:1-Sieg. Es folgte das Spiel bei Eintracht Frankfurt. Nach einer desolaten Vorstellung verlor der FC Bayern mit 1:5. Das war zuviel. Der FC Bayern und Trainer Niko Kovac trennten sich und der bisherige Co-Trainer Hansi Flick übernahm.
Mit Flick als Cheftrainer startete der FC Bayern dann richtig durch. Vor allem spielerisch lief es gleich wieder besser, als ob bei den Spielern eine Blockade gelöst worden wäre. Gleich im ersten Bundesligaspiel unter Flick demontierte der FC Bayern den ewigen Rivalen Borussia Dortmund mit 4:0. Auch das folgende Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf gewann der FC Bayern klar mit 4:0. Dann folgten aber kleine Rückschläge. Daheim gegen Bayer Leverkusen und auswärts bei Borussia Mönchebgladbach verlor der FC Bayern jeweils mit 1:2, obwohl der FC Bayern in beiden Spielen die klar bessere und dominierende Mannschaft war.
Nach der Niederlage in Mönchengladbach lag der FC Bayern nur auf dem siebten Platz mit sieben Punkten Rückstand auf den ersten Tabellenplatz. Es folgte aber eine beispiellose Serie. Bis nach dem 34.Spieltag gab der FC Bayern in der Bundesliga nur noch zwei Punkte ab.
Der FC Bayern fand auch ergebnistechnisch wieder in die Spur. Nach einem 6:1-Sieg gegen Werder Bremen gab es zum Hinrundenende noch zwei Siege, die spät klar gemacht wurden, beim 3:1 beim SC Freiburg und beim 2:0 daheim gegen den VfL Wolfsburg.
Nach der Hinrunde lag der FC Bayern auf Platz drei mit vier Punkten Rückstand auf Platz eins.
Die Rückrunde begann dann stark mit einem 4:0-Sieg bei Hertha BSC Berlin und einem 5:0-Heimsieg gegen Schalke 04. Nach einem 3:1-Sieg bei Mainz 05 übernahm der FC Bayern zum zweiten mal in der Saison die Tabellenführung (nach dem Sieg in Paderborn am 6.Spieltag stand der FC Bayern schon einmal für einen Spieltag auf Platz 1) und gab die Tabellenführung bis zum Saisonende nicht mehr ab.
Im Spitzenspiel daheim gegen RB Leipzig verteidigte der FC Bayern beim 0:0 den ersten Platz, es waren die beiden einzigen Punkte, die der FC Bayern in der Rückrunde abgab.
Es folgten ein 4:1-Sieg beim 1.FC Köln, ein 3:2 gegen den SC Paderborn und ein 6:0-Kantersieg bei der TSG Hoffenheim.
Am 8.März gewann der FC Bayern gegen den FC Augsburg mit 2:0. Wenige Tage später wurde die Bundesliga aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen. Aufgrund von Ausgangsbeschränkungen bis hin zu einem Lockdown war zunächst normales Training nicht möglich. Es wurde Cyber-Training organisiert bis es dann erste Lockerungen gab und man unter strengen Auflagen und Regeln langsam wieder auf den Platz konnte, irgendwann war dann auch wieder normales Mannschaftstraining möglich.
Nach etlichen Wochen bekam dann die DFL grünes Licht von der Politik zur Fortsetzung der Bundesliga, aber unter strengsten Auflagen und Bestimmungen, z.B. durften bis zum Saisonende keine Fans mehr ins Stadion. Die letzten neun Spieltage mußten ohne Zuschauer, also als sogenannte "Geisterspiele", ausgetragen werden.
Der FC Bayern ließ sich davon aber nicht beeindrucken und setzte seine Siegesserie nach der Corona-Pause fort.
Am 17.Mai, mehr als zwei Monate nach dem Spiel gegen den FC Augsburg, ging die Bundesliga auch für den FC Bayern weiter. Der FC Bayern gewann beim 1.FC Union Berlin mit 2:0.
Es folgte ein 5:2-Sieg gegen Eintracht Frankfurt und dann fiel die Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft. Der FC Bayern gewann den German Clasico bei Borussia Dortmund mit 1:0. Gegen Fortuna Düsseldorf gab es einen 5:0-Sieg, das schwierige Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen wurde mit 4:2 gewonnen und auch gegen Borussia Mönchengladbach gewann der FC Bayern, mit 2:1.
Dann stand das Auswärtsspiel bei Werder Bremen auf dem Programm. Der FC Bayern siegte mit 1:0 und machte damit bereits am 32.Spieltag den Gewinn der 30.Meisterschaft insgesamt und den Gewinn der achten Meisterschaft in Folge perfekt.
Auch als bereits feststehender Meister gewann der FC Bayern auch noch seine beiden letzten Ligaspiele der Saison, 3:1 gegen den SC Freiburg und 4:0 beim VfL Wolfsburg.
Der FC Bayern wurde beste Heimmannschaft und beste Auswärtsmannschaft, erzielte die meisten Tore (100) und kassierte die wenigsten Gegentore (32). 82 Punkte und 100:32 Tore stehen beim FC Bayern am Ende zu Buche und 13 Punkte Vorsprung vor dem Tabellenzweiten Borussia Dortmund. Der FC Bayern wurde hochverdient Deutscher Meister. Der Torrekord aus der Saison 1971/72 (101 Tore) wurde nur knapp verpasst.
Besonders Bemerkenswert ist, dass der FC Bayern die gesamte Saison mit recht vielen Verletzungen zu kämpfen hatte, einige Langzeitverletzte hatte, aber wenn Not am Mann war sprangen Spieler von den Bayern-Amateure ein, die ihre Sache sehr gut machten und auch zu überzeugen wußten, allen voran Joshus Zirkzee, der z.B. gegen Ende der Hinrunde in Freiburg und gegen den VfL Wolfsburg mit späten Toren den FC Bayern auf die Siegerstraße brachte.
Zudem wurde Robert Lewandowski mit starken 34 Toren noch Torschützenkönig der Bundesliga.
Die Saison ist aber noch nicht zu Ende. Der FC Bayern steht auch noch im Finale um den DFB-Pokal. Da wartet mit Bayer Leverkusen aber ein sehr starker Gegner.
Im August soll dann noch die Champions League, die wegen der Corona-Pandemie auch unterbrochen wurde, zu Ende gespielt werden, ab Viertelfinale in Turnierform. Der FC Bayern spielte bisher eine überragende Champions League-Saison. Sieben Spiele, sieben Siege. Das Rückspiel im Achtelfinale gegen den FC Chelsea muß noch gespielt werden, aber nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel hat der FC Bayern beste Chancen auf das Erreichen des Viertelfinals.
Den wichtigsten Titel hat der FC Bayern aber auf jeden Fall gewonnen, die Deutsche Mannschaft. Nach einem etwas durchwachsenden Start und einem Trainerwechsel brachte Hansi Flick den FC Bayern wieder in die Spur und führte den FC Bayern zum souveränen Gewinn der Meisterschaft.
